Esquel / El Bolsón

In meinen letzten 2 Tagen in El Chaltén habe ich angefangen zu kränkeln. Leichtsinnig wie ich bin habe ich es jedoch nicht zum Anlass genommen mich in mein Bett zulegen und es auszusitzen. Zum einen, weil ich einen gewissen Zeitdruck hatte, da ich am 24. März in Mendoza sein wollte und zum anderen, weil ich mich in der Trekkinghauptstadt Argentiniens befand und meine Zeit dort nicht verschwenden wollte. Außerdem fühlt es sich nicht gut an so viel für das Hostel zahlen zu müssen und die Zeit vor Ort trotzdem nicht zu nutzen.
So kam es, dass die Klimaanlage des Busses nach Esquel ihr übrigstes tat und ich mich vollends erkältete. Als ich nach einer 19 stündigen Fahrt in der Kleinstadt mit wüstenähnlicher Landschaft ankam, checkte ich in mein Hostel ein, telefonierte mit meinen Eltern und entschied mich dafür im Bett liegen zu bleiben und darauf zu warten, dass es mir besser geht. Am nächsten Tag hatte ich jedoch wieder das Gefühl, dass ich meine Zeit verschwende und wollte unbedingt etwas unternehmen. Somit begab ich mich auf eine (zumindest mit meinem Tempo und einem Fotoshootings auf dem Gipfel) ungefähr 4 oder 5 stündige Wanderung auf den Cerro la Cruz, welcher seinen Namen von dem recht großen Gipfelkreuz erhielt, welches auch von der Stadt aus zu sehen ist. 













Nachdem ich ein paar Wochen im Süden Argentiniens bei knappen, einstelligen Temperaturen verbracht habe, bin ich zu leichtsinnig mit den 30°C in Esquel umgegangen und habe mich bei der Wanderung bis auf meinen Sport-BH entkleidet. Trotz Sonnencreme habe ich mir damit nicht nur einen Sonnenbrand, sondern auch meine endgültige Erkältung geholt. Aus diesem Grund habe ich es nicht geschafft den Nationalpark nahe Esquel zu besuchen, welcher mir von vielen Leuten empfohlen wurde. Den Tag nach der Wanderung habe ich vollständig im Hostel verbracht.
Am nächsten Tag musste ich auschecken und hatte noch keinen Plan wo ich meine Nacht verbringen würde, somit habe ich mir 10 Uhr morgens spontan meinen Bus nach El Bolsón und ein Hostel vor Ort gebucht. Bei der Buchung habe ich jedoch nicht darauf geachtet wo genau die Location des Hostels ist, sondern habe lediglich das Günstigste gebucht. So kam es, dass ich noch 4km mit meinem Gepäck aus der Stadt heraus laufen musste. Selbstverständlich ausschließlich bergauf. Das führte dazu, dass ich meine 3 Tage in El Bolsón, bis auf einen kleinen Besuch des Marktes in der Stadt, im Bett verbracht habe. Da das Hostel dermaßen Abseits des Zentrums war und ich bis auf 2 Tomaten, einer Flasche Wasser, Tee und einer Dose Thunfisch nichts bei mir hatte, was zu meiner Gesundheit betragen könnte, haben sich die 2 Mädels, welche im Hostel arbeiteten, sehr gut um mich gekümmert. Sie haben mich nicht nur mit Obst und Ingwertee versorgt, sie haben außerdem für 3 Tage lang 2 Mahlzeiten täglich für mich mitgekocht und haben alles mögliche getan um mich schnell wieder auf die Beine zu bekommen. Ein riesiges Dankeschön an dieser Stelle an Cecilia und Guadalupe.

Zu meinem Bedauern habe ich keine Wanderungen in El Bolsón machen können, jedoch hatte das Hostel auf Grund seiner erhöhten und abseitsgelegenen Lokation einen wunderschönen Ausblick über die Stadt, sodass ich wenigstens davon ein Foto einfügen kann.



Diese beiden Städte liegen lediglich 2 Stunden voneinander entfernt und meines Erachtens ist es unglaublich zu sehen wie sich die Landschaft in dieser kurzen Zeit verändert. Während Esquel (Provinz Chubut) mit seinen Gelb- und Brauntönen eher an eine Wüste erinnert, sieht El Bolsón (Río Negro) viel Grüner und europäischer aus. In dieser Region muss man allerdings keine 2 Stunden fahren um diese verschiedenen Landschaften sehen zu können. Man kann beide Formen gleichzeitig betrachten abseits den Straßen, welche (nicht nur) diese Städte verbinden.
Das ist der Grund warum ich eintägige Busfahrten 2 stündigen Flügen vorziehe. Die Busfahrten sind der beste Weg die Landschaften auch außerhalb der überlaufenen Wanderstrecken kennenzulernen.


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